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Schleswig-Holsteins Krankenhäuser in schwieriger Lage vor der Krankenhausreform

[KGSH-Pressemitteilung 004/2023 - Kiel, 19.09.2023]




Protestaktion in Berlin und Tagung der Krankenhausleitungen


Während zwischen Bund und Ländern weiter über die Details der vorgesehenen Krankenhausreform diskutiert und verhandelt wird, sind die betroffenen Kliniken in Schleswig-Holstein und bundesweit nahezu flächendeckend mit massiven wirtschaftlichen Problemen konfrontiert und vielfach in ihrer Existenz bedroht.


Kaum noch ein Krankenhaus kann seine Ausgaben aus den laufenden Einnahmen begleichen. Die extrem gestiegenen Preise zwingen viele Kliniken in die Knie, einen Inflationsausgleich lehnt die Bundesregierung weiterhin ab. Die Folge: Krankenhäuser müssen mehr Kredite aufnehmen, überschulden sich, gehen insolvent und müssen schließen. Das gefährdet zunehmend die Versorgung. Wege in die nächste Notaufnahme werden länger, Besuche komplizierter.


Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Krankenhäusern wollen weiterhin alle Patientinnen und Patienten gut und flächendeckend versorgen. Darauf werden die Krankenhäuser im Rahmen einer bundesweiten Aktion am kommenden Mittwoch, dem 20. September unter dem Motto „STOPPT DAS KRANKENHAUSSTERBEN / Den eiskalten Strukturwandel beenden!“ aufmerksam machen. Demonstrationen wird es in Berlin, Mainz, Frankfurt am Main, Hannover, Stuttgart, Düsseldorf und Saarbrücken geben. Aus Schleswig-Holstein werden rund 200 Mitarbeitende an der zentralen Kundgebung in Berlin teilnehmen.

KGSH-Geschäftsführer Patrick Reimund: „Wir fordern, dass die Bundesregierung die Krankenhäuser durch ein Vorschaltgesetz zur Krankenhausreform stabilisiert. Dazu müssen die Krankenhäuser in die Lage versetzt werden, die Mehrkosten der Inflation in ihren Entgelten zu berücksichtigen. Bisher ist das nicht möglich. Wenn die Politik nicht reagiert, werden wir eine Vielzahl weiterer Insolvenzen und Krankenhausschließungen erleben. Das wäre eine Beschleunigung des kalten Strukturwandels der vergangenen Jahre, die die Versorgung massiv gefährdet und das Gegenteil einer strukturierten Krankenhausreform, die dringend notwendig ist.“


Bereits am Folgetag (21.) treffen sich in der Nähe von Itzehoe rund 60 Führungskräfte der Krankenhäuser unseres Bundeslandes zu den 23. Norddeutschen Gesundheitstagen, die von der Landeskrankenhauskonferenz veranstaltet werden. Dabei handelt es sich um den Zusammenschluss des Verbands der Krankenhausdirektoren (VKD), des Verbands der leitenden Krankenhausärzte (VLK) und des Bundesverbands Pflegemanagement.


„Auch unsere Tagung wird sich mit den Auswirkungen der Krankenhausreform auseinandersetzen, die auf die Strukturen in unserem Land erhebliche Auswirkungen haben wird. Diese notwendige Diskussion wollen wir konstruktiv und pragmatisch führen. Wir erwarten von unserer Veranstaltung, dass wir gemeinsam Strategien und Ziele für die Umsetzung der Krankenhausreform in Schleswig-Holstein entwickeln“, erläutert Kerstin Ganskopf, Geschäftsführerin des Friedrich-Ebert-Krankenhauses in Neumünster und Vorsitzende der VKD-Landesgruppe Nord (Schleswig-Holstein und Hamburg).


Im Rahmen der zweitätigen Tagung sind Beiträge und Diskussionen aus der Regierungskommission des Bundes, der Landespolitik, der Berufsgruppen der Krankenhausträger und der Krankenkassen vorgesehen.



Telefon  0 431 / 88 105 - 11 Telefax  0 431 / 88 105 - 15

Krankenhausgesellschaft Schleswig-Holstein e.V. Feldstraße 75 - 24105 Kiel

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