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Neues Implantat bei Grünem Star

[Mitglieder-Bericht 163/2025, Lübeck, Mittwoch, 17.12.2025]


Bild 1: Prof. Dr. Swaantje Grisanti, Oberärztin der Klinik für Augenheilkunde, Campus Lübeck, bei einer Glaukom-OP. Bild 2: Das Implantat „Intercil® Uveal Spacer“ im Größenvergleich mit Münzen. (Fotos: UKSH)


Klinik für Augenheilkunde, Campus Lübeck, ist dabei Vorreiterin in Norddeutschland - Verfahren schonend für Augenlinse und Hornhaut


An der Klinik für Augenheilkunde des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Lübeck, erhielten erstmals in Norddeutschland mehrere Patienten mit Glaukom (Grüner Star) ein neues Implantat, das von außen am Auge eingesetzt wird - anders als bei Standard-Glaukom-Operationen, bei denen das Implantat in das Augeninnere eingebracht wird. Durch das neue Vorgehen wird das Infektionsrisiko reduziert und die innere Struktur des Auges, zum Beispiel Augenlinse oder Hornhaut, geschont. Auch entfällt das Risiko, dass sich durch eine Operation die Augenlinse eintrübt oder eine vorhandene Trübung zunimmt. Die Klinik für Augenheilkunde, Campus Lübeck, ist eine von wenigen Kliniken bundesweit, die das neue Verfahren derzeit durchführen.


Das Implantat „Intercil® Uveal Spacer“ besteht aus hydrophilem Acryl, das seit Jahren in der Augenheilkunde verwendet wird. Das Material ist sehr weich und passt sich der Krümmung des Auges gut an. „Aufgrund des Materials, der schonenden Operationsmethode und des geringen Infektionsrisikos eignet sich das Implantat gut für jüngere Patientinnen und Patienten, die noch eine klare Augenlinse haben. Auch ältere Patientinnen und Patienten, die bereits am Grünen Star operiert wurden oder die zu Narbenbildung neigen, profitieren von dem Implantat und der damit verbundenen Operationsmethode“, sagt Prof. Dr. Swaantje Grisanti, Oberärztin der Klinik für Augenheilkunde. Das neue Implantat könne selbst beim sogenannten Engwinkelglaukom eingesetzt werden. Für diese Unterform des Grünen Stars gab es bisher kein Implantat.


Etwa zwei Prozent der Bevölkerung ab dem 40. Lebensjahr sind von einem Glaukom betroffen. Dabei wird der Sehnerv nach und nach geschädigt. Das Sehvermögen nimmt schleichend ab – zunächst am Rand des Gesichtsfeldes, später kann auch das scharfe Sehen in der Mitte beeinträchtigt sein. Meist bemerken dies die Betroffenen erst, wenn bereits erhebliche Schäden aufgetreten sind. Die häufigste Ursache für den Grünen Star ist ein erhöhter Augeninnendruck, jedoch können auch Menschen mit normalen Augeninnendruck ein Glaukom entwickeln. Eine Behandlung kann das Glaukom in den meisten Fällen stoppen oder zumindest den Verlauf deutlich verlangsamen. Meist ist dafür eine Operation notwendig, in der ein Implantat eingesetzt wird, das den Augeninnendruck senkt. Verlorenes Sehvermögen lässt sich jedoch nicht wiederherstellen. Das Risiko einer Erkrankung steigt mit zunehmendem Lebensalter.




Quelle: Pressemitteilung Krankenhaus

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