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Massive Verluste: Klinikträger in großer Sorge

[KGSH-Pressemitteilung 001/2023 - Kiel, 22.03.2023]




Parlamentarischer Abend der Krankenhausgesellschaft


Anlässlich ihrer jährlichen Mitgliederversammlung veranstaltet die Krankenhausgesellschaft Schleswig-Holstein am 22. März 2023 einen Parlamentarischen Abend. Die bevorstehende Krankenhausreform und die aktuelle wirtschaftliche Lage der Krankenhäuser stehen im Mittelpunkt der Veranstaltung. Nachdem eine von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach eingesetzte Regierungskommission im Dezember des vergangenen Jahres einen Vorschlag zur Neuordnung der Krankenhausfinanzierung vorgelegt hat, wird dieser jetzt intensiv und teilweise kontrovers zwischen Bund und Ländern diskutiert. Angestrebt wird ein gemeinsames Konzept bis zum Sommer.


KGSH-Vorsitzender Heiko Naß: „Als Krankenhausträger bekennen wir uns zur Notwendigkeit einer Krankenhausreform. Die Vorschläge der Kommission enthalten teilweise richtige Ansätze, sind aber in der vorliegenden Form nicht umsetzbar und zu zentralistisch. Die Planungshoheit muss weiterhin bei den Ländern bleiben. Über den Standort und das Leistungsspektrum von Kliniken in unserem Bundesland darf nicht an Berliner Schreibtischen entschieden werden.“


Große Sorge bereitet dem Verband die aktuelle wirtschaftliche Situation der Krankenhäuser. Bundesweit berechnet die Deutsche Krankenhausgesellschaft eine monatliche Deckungslücke von 740 Millionen Euro für die Kliniken. Eine Blitzumfrage unter den Krankenhäusern in Schleswig-Holstein bestätigt das für unser Bundesland. Der Regelfall sind mittlerweile negative Jahresabschlüsse und Erwartungen. Ausgeglichene Ergebnisse melden nur noch wenige Krankenhäuser, Überschüsse sind seltene Ausnahmen. Hochgerechnet auf die Gesamtheit ergibt sich aus den Jahresabschlüssen für das abgelaufene Jahr ein Negativsaldo von rund 100 Millionen Euro. Für 2023 erwarten die Kliniken eine Verdoppelung dieses Verlustes. Als Hauptursachen werden die allgemeine Inflation, gestiegene Energiepreise und Erlösausfälle aufgrund von Bettensperrungen genannt.


Dazu erläutert KGSH-Geschäftsführer Patrick Reimund: „Warten auf die Krankenhausreform wird die Krankenhäuser nicht retten! Es besteht akuter Handlungsbedarf, wenn Strukturplanung nicht durch Insolvenzverwalter erfolgen soll. Der Bundesgesetzgeber muss noch vor dem Sommer in einem Vorschaltgesetz die Finanzierung der Krankenhäuser absichern. Darin müssen die ungedeckten Preissteigerungen und die Tarifsteigerungen vollständig abgedeckt werden.“


Der Parlamentarische Abend findet nach dreijähriger Pandemiepause erstmals wieder in Präsenz statt. Im Kieler Maritim-Hotel erwartet der Vorsitzende des Verbandes, Landespastor Heiko Naß, rund 130 Teilnehmende aus den Krankenhäusern und den Verbänden des Gesundheitswesens zum Austausch mit Abgeordneten der Landtagsfraktionen. Gesundheitsministerin Prof. Kerstin von der Decken und der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Dr. Gerald Gaß, werden Grußworte an die Versammlung richten.


 

Telefon  0 431 / 88 105 - 11 Telefax  0 431 / 88 105 - 15

Krankenhausgesellschaft Schleswig-Holstein e.V. Feldstraße 75 - 24105 Kiel

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