UKSH: Neue Therapie bei Herzklappen-Erkrankungen
- kgsh
- vor 5 Tagen
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[Mitglieder-Bericht 118/2025, Kiel/Lübeck, Freitag, 05.09.2025]

Herzzentren des UKSH setzen minimalinvasives System zum Ersatz der Mitralklappe ein
Als eines der ersten Zentren in Deutschland wendet das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) ein minimalinvasives Verfahren über die Leiste zum vollständigen Ersatz der Mitralklappe des Herzens an. In Kiel und Lübeck haben die Expertenteams der kardiologischen Kliniken erfolgreich zwei Patienten mit der neuartigen Herzklappen-Prothese vom Typ „Sapien M3“ behandelt. Bei dieser seit Kurzem zugelassenen Technologie wird die Prothese ohne eine große Operation minimalinvasiv implantiert. Über einen Zugang in der Leiste wird sie per Katheter – also durch einen dünnen Schlauch – bis ins Herz geführt. Bisher konnte man nur drei der vier Herzklappen mit einem kathetergestützten Verfahren von der Leiste aus ersetzen. Mit dem neuen System ist dieses Vorgehen für die Mitralklappe erstmals möglich. Damit gibt es eine Behandlungsmöglichkeit für Patientinnen und Patienten, für die aufgrund ihres Gesundheitszustands und der Anatomie ihrer Mitralklappe keine der bislang verfügbaren Therapien in Frage kam.

Der erste Patient in Kiel wurde in der Klinik für Innere Medizin III von Klinikdirektor Prof. Dr. Derk Frank und Oberarzt Dr. Tim Kujat behandelt. In der Medizinischen Klinik II am Campus Lübeck wurde die Prozedur von Klinikdirektor Prof. Dr. Ingo Eitel und PD Dr. Christian Frerker, Leiter des Bereichs strukturelle Herzerkrankung, durchgeführt. Die Klinikdirektoren freuen sich, dass die technisch anspruchsvollen Eingriffe nahezu zeitgleich an beiden Standorten gelungen sind. „Beide Patienten haben den Eingriff gut überstanden. Wir erwarten, dass sie ein hohes Maß an Lebensqualität zurückgewinnen“, sagt Prof. Dr. Derk Frank. „Es ist eine tolle Leistung unserer klinischen Teams, dass diese innovative Methode nun am UKSH verfügbar ist“, ergänzt Prof. Dr. Ingo Eitel.
Die Mitralklappe ist eine von vier Herzklappen, die das Blut im Herzen in die richtige Richtung lenken. Gerade bei Menschen mit Vorerkrankungen am Herzen können sich hochgradige Undichtigkeiten entwickeln, sodass sie sich erschöpft fühlen und unter anderem an Luftnot leiden. An den Universitären Herzzentren in Kiel und Lübeck kann die Erkrankung chirurgisch behandelt werden, der offene Eingriff kommt jedoch für Patientinnen und Patienten mit schweren Vorerkrankungen oft nicht in Betracht. Alternativ stehen minimalinvasive Clip-Verfahren zur Reparatur der defekten Klappe zur Verfügung. Diese sind jedoch ebenfalls in bestimmten schweren Fällen nicht möglich. Mit dem neuen Verfahren wurde das Therapiespektrum deshalb deutlich erweitert.
Quelle: Pressemitteilung Krankenhaus