[Mitglieder-Bericht 025/2023 - Damp, 01. Juni 2023]
Als erste Klinik in Schleswig-Holstein ist die VAMED Ostseeklinik Damp für die Behandlung akuter Schmerzen zertifiziert. Das Zertifikat „Qualitätsmanagement Akutschmerztherapie“ des Tüv Rheinland gilt für drei Jahre.
Nach Gelenkoperationen kann es zu starken Schmerzen kommen. Als Spezialklinik für den Bewegungsapparat hat die Ostseeklinik Damp deswegen bereits 2011 einen rund um die Uhr erreichbaren Akutschmerzdienst etabliert: Speziell ausgebildete Pflegekräfte, so genannte pain nurses, besuchen die frisch operierten Patienten zweimal täglich und erfragen, ob sie mit der Schmerztherapie zufrieden sind oder ob Optimierungsbedarf besteht. „Wichtig ist, einen optimalen Mittelweg aus Schmerzfreiheit und früher Mobilisation zu finden“, sagt Kerstin Peeck, Anästhesieschwester und leitende pain nurse. Um das zu erreichen, wird das weitere Vorgehen mit den Anästhesisten, den betreuenden Physiotherapeuten, Ärzten und Pflegekräften auf den Stationen besprochen.
Und auch die Zertifizierung war Teamsache: Pain nurse Kerstin Peeck, Sven Donat, Leiter der Intensivstation und ausgebildeter algesiologischer Fachassistent sowie Dr. Monika Reuter-Rosenberg, Fachärztin für Anästhesie und Intensivmedizin und ärztliche Beauftragte des Akutschmerzdienstes in der Ostseeklinik Damp, haben gemeinsam aus den jahrelangen praktischen Erfahrungen im Akutschmerzdienst ein schlüssiges Konzept erarbeitet, Abläufe zusammengetragen, Prozesse erarbeitet und optimiert, ein Fortbildungskonzept und regelmäßige Teamzusammenkünfte etabliert und so die Akutschmerztherapie in der Ostseeklinik systhematisiert. Das Ziel ist, die Behandlungsqualität für Patienten noch einmal zu optimieren: maximale Schmerzfreiheit bei minimalen Nebenwirkungen und schnellstmöglicher Mobilisation, um nach der Operation schneller wieder auf die Beine zu kommen, dadurch Komplikationen wie z.B. Thrombosen zu verhindern und insgesamt schneller zu genesen.
„Jeder Patient hat ein Recht darauf, so wenig Schmerzen wie möglich zu haben, trotzdem werden Akutschmerzen heutzutage oft noch stiefmütterlich behandelt“, sagt Dr. Martin Kreipe, Chefarzt der Abteilung Anästhesie und Intensivmedizin der Ostseeklinik. Dadurch werde man gerade Gelenkpatienten, die fast alle eine jahrelange komplexe Schmerz-Vorgeschichte haben, oft nicht gerecht, so Kreipe. „Wir haben schon vor Jahren die personellen und fachlichen Strukturen geschaffen, um unseren Patienten eine wirklich sehr gute Akutschmerztherapie anbieten zu können. Mit der Zertifizierung gehen wir nun den nächsten Schritt“, erklärt Kreipe: „Ich bin sehr stolz auf mein Team.“
Die Akutschmerztherapie in der Ostseeklinik beginnt schon vor einem operativen Eingriff. „Wenn man die Therapie rechtzeitig vor der OP plant, ist der Schmerz gut beherrschbar“, erklärt Reuter-Rosenberg: „Durch Injektion eines örtlichen Betäubungsmittels an den versorgenden Nerv, lässt sich der Schmerz für bis zu 20 Stunden regelrecht blockieren“, so Reuter-Rosenberg. Soll der Schmerz über mehrere Tage gehemmt werden, könne ein dünner Plastikkatheter in der Nähe des Nervs platziert werden, über den diese Lokalanästhetika kontinuierlich abgegeben würden. „Wenn beide Verfahren – etwa aufgrund einer Gerinnungsstörung – nicht möglich sind, kann auch eine Schmerzpumpe angelegt werden“, erklärt Reuter-Rosenberg. Dabei reguliert der Patient seinen Schmerzmittelbedarf per Knopfdruck selbst.
Neben der Akutschmerztherapie für Frischoperierte, bietet die Ostseeklinik Damp seit vielen Jahren auch eine multimodale Schmerztherapie für Menschen mit chronischen Schmerzen über ihre Abteilung Innere Medizin/Rheumatologie an.
Quelle: Pressemitteilung Krankenhaus