Modernste Bewegungsanalyse in der Klinik Manhagen
- kgsh
- vor 3 Tagen
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[Mitglieder-Bericht 099/2025, Großhansdorf, Donnerstag, 24.07.2025]

Neues Mobility Lab ergänzt diagnostische Möglichkeiten
Die Klinik Manhagen erweitert ihr diagnostisches Spektrum im Bereich der Bewegungsanalyse mit dem neuen Mobility Lab. Das innovative Konzept ermöglicht eine präzise, videogestützte Analyse der Körperstatik und -dynamik und stellt somit eine wertvolle Ergänzung für die individuelle Diagnostik und Therapieplanung dar – insbesondere bei orthopädischen Fragestellungen.
„Mit dem Mobility Lab und den ergänzenden Systemen investieren wir bewusst in die Zukunft der personalisierten Medizin. Unsere Patientinnen und Patienten profitieren von hochpräziser Diagnostik und individuell abgestimmten Therapieansätzen – und das auf einem technologisch führenden Niveau“, betont Axel Post, Sprecher der Geschäftsführung der Klinik Manhagen.
Was wird bei der Bewegungsanalyse gemessen?
Das System erfasst berührungslos und strahlenfrei die Wirbelsäule, das Becken, das Gangbild sowie die gesamte Körperhaltung in Bewegung. Dabei wird über eine Kombination aus optischer 3D/4D-Vermessung und dynamischer Analyse sichtbar, wie sich Fehlhaltungen, Beckenschiefstände oder Wirbelsäulenabweichungen auf die Körperstatik und den Bewegungsablauf auswirken. Diese detaillierten Informationen sind entscheidend für die Ableitung gezielter Therapie- oder Trainingsmaßnahmen – insbesondere bei Rückenschmerzen, Hüft- & Kniearthrose, Verletzungen z.B. Kreuzbandriss, nach Operationen oder bei länger bestehenden Haltungsschäden.

Ein weiterer Baustein des erweiterten Bewegungsanalyse-Konzepts in der Klinik Manhagen ist die EMG-Messung mit Biofeedback-Technologie. Mithilfe kleiner, kabellos über Bluetooth verbundener Sensoren (ähnlich EKG-Elektroden) wird die Muskelaktivität während funktioneller Übungen erfasst. Die Patienten erhalten dabei in Echtzeit über ein Tablet visuelles Feedback zur Muskelanspannung. Diese Methode erlaubt eine gezielte Aktivierung und Korrektur muskulärer Dysbalancen und Schwächen – unterstützt durch sportwissenschaftliche Begleitung.
Zur weiteren Stabilitätsdiagnostik, insbesondere nach Kreuzbandoperationen oder bei Prothesenträgern, werden zusätzlich videogestützte Funktionstests mit hochauflösender Kameratechnik eingesetzt. Diese Tests liefern objektive Daten zur Bewegungsqualität und sind ein wichtiger Bestandteil der individuellen Therapieanpassung.
Ein klarer Vorteil für die Patientinnen und Patienten: Auf Basis der erhobenen Analyse- und Biofeedbackdaten kann ein maßgeschneiderter Trainingsplan für die individuelle Rehabilitation erstellt werden. So wird die Therapie nicht nur effektiver, sondern auch nachvollziehbar und motivierend gestaltet – abgestimmt auf die jeweilige Belastbarkeit und Zielsetzung des Patienten. Dieser wird über die digitale Plattform Physiotec bereitgestellt – eine benutzerfreundliche App, mit der Patientinnen und Patienten ihre Übungen auch zu Hause korrekt ausführen können. Die App enthält individuell zusammengestellte Übungsvideos, Trainingsanleitungen und Fortschrittskontrollen, abgestimmt auf die persönlichen Bedürfnisse.

Patientenvorteile vor und nach der Operation – z. B. bei Knie-TEP
Vor der Operation:
Früherkennung von Bewegungseinschränkungen und Fehlbelastungen: Durch die präzise Vermessung von Gangbild, Beinachse, Beckenstellung und Körperhaltung lassen sich ungünstige Bewegungsmuster frühzeitig erkennen.
Gezielte Vorbereitung: Aufbau schwacher Muskelgruppen, Schulung der Bewegung und Verbesserung der Gelenkbelastung vor dem Eingriff können den OP-Verlauf und die Genesung positiv beeinflussen.
Individuelle Planung: Die gewonnenen Daten ermöglichen eine bessere individuelle Einschätzung des Funktionszustands und fließen in die präoperative Therapieplanung ein.
Nach der Operation:
Objektive Verlaufsdokumentation: Gangbild, Gelenkbeweglichkeit und Muskelaktivität werden im Verlauf dokumentiert – Fortschritte oder Probleme können frühzeitig erkannt werden.
Individuell zugeschnittener Trainingsplan: Auf Basis der Analyseergebnisse wird ein personalisiertes Rehabilitationsprogramm erstellt – angepasst an die aktuelle Belastbarkeit und das Therapieziel.
Biofeedback in der Übungstherapie: Patienten erhalten bei jeder Übung visuelle Rückmeldung zur Muskelaktivierung – das erhöht Motivation, Trainingseffektivität und Therapiesicherheit.
Sichere Rückkehr zur Alltags- oder Sportaktivität: Durch videogestützte Funktionstests (z. B. Stabilitätsprüfung mit Dartfish) wird der Zeitpunkt der Belastungssteigerung besser eingeschätzt – etwa beim Übergang vom Gehen mit Hilfsmitteln zum freien Gang.

„Mit der Einführung des Mobility Labs bieten wir unseren Patientinnen und Patienten eine neue Dimension der Bewegungsanalyse. Das System ermöglicht es uns, präzise Diagnosen zu stellen und individuell angepasste Therapiepläne zu erstellen. Besonders bei orthopädischen Themen wie Knie-Totalendoprothesen (TEP) oder Rückenproblemen können wir so nicht nur den Heilungsprozess optimal begleiten, sondern auch schon vor der Operation gezielt therapeutische Maßnahmen einleiten. Die Kombination aus modernster Technologie und unserer medizinischen Expertise garantiert eine maßgeschneiderte Behandlung, die den Heilungsprozess beschleunigt und die Lebensqualität der Patienten nachhaltig verbessert“, sagt Dr. Sven-Gunnar Laabs, Ärztlicher Leiter der Bewegungsanalyse in der Klinik Manhagen.
Die Betreuung erfolgt ebenfalls durch den erfahrenen Sportwissenschaftler Marcel Petersen in enger Zusammenarbeit mit den behandelnden Ärztinnen und Ärzten.
Kontakt für Patientinnen und Patienten
Klinik Manhagen – Abteilung für Physikalische Therapie
Sieker Landstraße 19
22927 Großhansdorf
Quelle: Pressemitteilung Krankenhaus