Klimawandel erreicht Klinikalltag: DKG fordert gezielte Unterstützung für Kliniken bei Extremwettervorsorge
- kgsh
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[DKG-Meldung - Berlin, Montag, 12.05.2025]
DKG-Veranstaltung zum Klimaschutz
Der Klimawandel ist längst keine ferne Bedrohung mehr – er hat auch den deutschen Klinikalltag erreicht. Hitzewellen, Starkregen und Stürme treffen zunehmend auch kritische Infrastrukturen wie Krankenhäuser. Vor diesem Hintergrund veranstaltet die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) heute eine Fachtagung unter dem Titel: „Wie können sich Krankenhäuser auf Extremwetterereignisse vorbereiten?“
Im Mittelpunkt stehen zentrale Fragen:
• Welche Anforderungen ergeben sich aus zunehmenden Extremwetterlagen für Krankenhäuser?
• Wie können sich Einrichtungen resilienter aufstellen?
• Welche politischen und finanziellen Rahmenbedingungen sind erforderlich, um diese Anpassungen möglich zu machen?
„Der Klimawandel ist im Gesundheitswesen angekommen. Einige Kliniken mussten in der Vergangenheit bereits evakuiert werden oder waren durch Überflutungen und Stromausfälle massiv beeinträchtigt. Krankenhäuser müssen in der Lage sein, auch unter Extrembedingungen Patientinnen und Patienten zu versorgen – um der Doppelrolle als Betroffene und Helfer gerecht zu werden, brauchen sie aber Unterstützung“, betont Prof. Dr. Henriette Neumeyer, stellvertretende DKG-Vorstandsvorsitzende.
Handlungsbedarf erkannt – aber Strategie und Finanzierung fehlen
Die Veranstaltung macht deutlich, dass bereits zahlreiche Maßnahmen technisch möglich und vielerorts auch geplant sind – von hitzeresilienter Bauweise über Notstromversorgung bis hin zu Notfallplänen bei Starkregen. Doch die notwendige Finanzierung bleibt oft aus. Bei Neu- und Umbauten Hochwasserschutz, Hitzeschutz und Sturmpräventionsmaßnahmen bereits in der Planung einzubeziehen, gehört ebenso dazu, wie Verantwortlichkeiten auf allen Ebenen bereits vor den Extremwetterereignissen zu klären. Im Ernstfall kommt es auf jede Minute an. Es ist unabdingbar zu wissen, welche Maßnahmen zuerst zu ergreifen und wer erste Ansprechpartner sind. Hier kommen Bund, Ländern und Kommunen wichtige Aufgaben zu.
„Wenn wir Krankenhäuser klimafest machen wollen, dann darf das keine freiwillige Leistung einzelner Träger bleiben. Es braucht strukturelle Unterstützung. Deshalb fordert die DKG, Krankenhäuser systematisch in Sonderfinanzprogramme von Bund und Ländern einzubeziehen“, so Neumeyer.
Politik in der Verantwortung
Die Veranstaltung zeigt konkrete praktische Maßnahmen auf, die Krankenhäuser sofort umsetzen können. Darüber hinaus fordert die DKG eine verlässliche Investitionsoffensive, um Krankenhäuser gegen die Folgen des Klimawandels zu wappnen. Dazu gehören u. a.:
• Investitionen in bauliche Resilienz und technische Infrastruktur,
• Unterstützung bei der Erstellung von Risiko- und Notfallplänen,
• Förderung von Klimaanpassungsstrategien im Gesundheitswesen.
„Der Schutz der Gesundheitsversorgung ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Die Zeit drängt – jetzt sind Politik und Fördergeber gefragt“, macht Neumeyer deutlich.
Quelle: Deutsche Krankenhausgesellschaft e. V.