Brustkrebs sicherer operieren
- Maren Paulsen
- vor 10 Stunden
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[Mitglieder-Bericht 140/2025, Lübeck, Montag, 03.11.2025]

Über eine Million Euro für KI-Projekt des UKSH und der Universität zu Lübeck
Um Brusttumoren nach einer Chemotherapie besser sichtbar und auffindbar zu machen, kombinieren Forschende des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Lübeck, der Universität zu Lübeck und der EchoScout GmbH moderne, im Ultraschall gut erkennbare Gewebemarker mit einer KI-gestützten Bildanalyse. Das Projekt HARMONIE (Künstliche Intelligenz zur intraoperativen Ultraschall-Lokalisierung von Markern und Tumoren nach der neoadjuvanten Therapie von Brustkrebs) wird vom Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt über drei Jahre mit 1,1 Millionen Euro gefördert.
„Ziel unseres Projektes ist es, brusterhaltende Eingriffe sicherer und erfolgreicher zu machen und so neue Standards in der Krebschirurgie zu setzen“, sagt Prof. Dr. Maggie Banys-Paluchowski, Leiterin des Brustzentrums der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe des UKSH, Campus Lübeck. Sie ist gemeinsam mit dem KI-Experten Prof. Dr. Mattias Heinrich, Institut für Medizinische Informatik der Universität zu Lübeck, federführend am Projekt beteiligt. Das Unternehmen EchoScout GmbH unter der Leitung von Dr. Lasse Hansen ist als Projektpartner für die Entwicklung einer neuen Technik zur 3D-Ultraschall-Bildgebung eingebunden.
Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Viele Patientinnen erhalten vor der Operation eine Chemotherapie, die den Tumor stark verkleinert. Dadurch wird er oft kaum noch tast- und sichtbar, was die präzise Entfernung erschwert. Um das zu operierende Gebiet genauer zu kennzeichnen, nutzen die Forschenden eine auf KI basierende Technologie. Sie wertet Ultraschall-Aufnahmen in Echtzeit aus und unterstützt Ärztinnen und Ärzte während der OP beim Auffinden des Tumors. Grundlage ist eine große Datenbasis von Ultraschall- und Röntgenaufnahmen, die im Laufe des Projekts gesammelt und aufbereitet werden. Parallel wird die Technik im klinischen Alltag getestet und weiterentwickelt. Auch die Sichtbarkeit der Gewebemarker im Ultraschall soll mit Hilfe der KI verbessert werden.
Gefördert wird das Projekt im Rahmen der Nationalen Dekade gegen Krebs zum Thema „KI-gestützte Präzisionschirurgie in der Onkologie“.
Das Brustkrebszentrum am Campus Lübeck ist Teil des Universitären Cancer Center Schleswig-Holstein (UCCSH) und wird seit 2008 nach den strengen Kriterien der Deutschen Krebsgesellschaft und der Deutschen Gesellschaft für Senologie regelmäßig rezertifiziert. Es gehört zu den größten Zentren für Brusterkrankungen in Norddeutschland.
Quelle: Pressemitteilung Krankenhaus



