Schön Klinik Neustadt: 100. Patient erfolgreich mit innovativer Kathetertechnologie behandelt
- kgsh
- 11. Apr.
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[Mitglieder-Bericht 053/2025, Neustadt, Freitag, 11.04.2025]

Behandlungsmethode bei schwerer Lungenembolie
Jedes Jahr sterben in Deutschland etwa 80.000 Menschen an einer akuten Lungenarterienembolie. Die Schön Klinik Neustadt hat kürzlich den 100. Patienten erfolgreich mit dem innovativen EKOS-Kathetersystem behandelt. Sie ist deutschlandweit eine der erfahrensten Kliniken im Einsatz dieser Technologie, die bei der Akutversorgung von Lungenembolien Leben retten kann.
Das EKOS-System ist eine ultraschallgestützte Kathetertechnologie, die speziell für die Behandlung von Blutgerinnseln in den Lungenarterien entwickelt wurde. Durch die Kombination von Ultraschallwellen und lokal verabreichten, niedrig dosierten Medikamenten (Thrombolytika) wird das Gerinnsel effektiv aufgelöst. Diese Methode ermöglicht eine schnellere und vollständigere Auflösung des Thrombus und reduziert gleichzeitig das Risiko von Blutungskomplikationen, da geringere Medikamentendosen erforderlich sind.
„Die Anwendung des EKOS-Systems ermöglicht es uns, unseren Patienten eine schonende und effektive Behandlung von Thrombosen und vor allem Lungenembolien anzubieten“, sagt Dr. Abdelrahman Elhakim, Oberarzt der Schön Klinik Neustadt und Leiter des Herzkatheterlabors. „Besonders Patienten, für die eine herkömmliche Lysetherapie aufgrund erhöhter Blutungsgefahr nicht geeignet ist, profitieren von dieser gezielten Behandlung.“
Ein entscheidender Faktor für den Behandlungserfolg ist die strukturierte interdisziplinäre Zusammenarbeit der Notfallteams innerhalb der Klinik. Um eine nahtlose und effiziente Versorgung sicherzustellen, arbeiten die einzelnen Teams von der Zentralen Notaufnahme über das Herzkatheterlabor, in dem die EKOS-Behandlung hauptsächlich durchgeführt wird, bis hin zur Intensivmedizin eng zusammen.
Eine Thrombose bezeichnet die Bildung eines Blutgerinnsels (Thrombus) in einem Blutgefäß, das den Blutfluss behindern oder vollständig blockieren kann. Dies kann zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen, insbesondere wenn sich das Gerinnsel löst und eine Lungenembolie verursacht.
Bisherige Behandlungsmethoden bei einem hohen Risikograd der Lungenarterienembolie umfassen die systemische Verabreichung von Thrombolytika (Lysetherapie), um das Gerinnsel medikamentös aufzulösen, sowie die Thrombektomie, bei der das Gerinnsel herzchirurgisch entfernt wird. Beide Methoden können jedoch mit erhöhten Risiken wie Blutungskomplikationen oder Gefäßverletzungen verbunden sein. Das EKOS-System bietet hier eine schonendere Alternative, indem es die Vorteile der medikamentösen und mechanischen Ultraschall-Therapie kombiniert und dabei das Risiko für den Patienten reduziert.
Quelle: Pressemitteilung Krankenhaus