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Richtfest für den Klinikneubau des Zentrums für Integrative Psychiatrie in Kiel


[Mitglieder-Bericht 017/2025, Kiel, Montag, 27.01.2025]

 
Beim Richtspruch: Gesundheitsministerin Prof. Dr. Kerstin von der Decken und UKSH-Vorstandsvorsitzender (CEO) Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Jens Scholz feierten mit allen am Bau Beteiligten und Gästen das Richtfest (Bild: UKSH)
Beim Richtspruch: Gesundheitsministerin Prof. Dr. Kerstin von der Decken und UKSH-Vorstandsvorsitzender (CEO) Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Jens Scholz feierten mit allen am Bau Beteiligten und Gästen das Richtfest (Bild: UKSH)

Am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Kiel, entsteht ein Klinikneubau, der für die Versorgung psychisch erkrankter Kinder, Jugendlicher und Erwachsener neue Möglichkeiten schafft. Mit der Fertigstellung des Rohbaus des ersten Bauabschnitts wurde heute (27.1.2025) das Richtfest am Zentrum für Integrative Psychiatrie (ZIP) gefeiert.


Schleswig-Holsteins Gesundheitsministerin Prof. Dr. Kerstin von der Decken betonte: „Mit dem Neubau werden moderne Räumlichkeiten geschaffen, die der fortschrittlichen Versorgung im UKSH noch besser gerecht werden. Dies ist ein großer Schritt, von dem sowohl Patientinnen und Patienten als auch Mitarbeitende profitieren werden. Die Beteiligten tragen mit der Modernisierung und ihrer täglichen Arbeit zum Gelingen der psychiatrischen Versorgung in Schleswig-Holstein bei, die vor dem Hintergrund steigender Bedarfe weiterhin an Bedeutung gewinnt. Ihnen gilt mein Dank für das großartige Engagement!“


Beim Rundgang durch den Rohbau (v.l.): Jan Soltau (Architekt), Kay Thullesen (Architekt), Annette Nedderhoff (Kaufmännische Geschäftsführerin des ZIP), Gesundheitsministerin Prof. Dr. Kerstin von der Decken, UKSH-Vorstandsvorsitzender (CEO) Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Jens Scholz , Thomas Jansen (Architekt) (Bild: UKSH)
Beim Rundgang durch den Rohbau (v.l.): Jan Soltau (Architekt), Kay Thullesen (Architekt), Annette Nedderhoff (Kaufmännische Geschäftsführerin des ZIP), Gesundheitsministerin Prof. Dr. Kerstin von der Decken, UKSH-Vorstandsvorsitzender (CEO) Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Jens Scholz , Thomas Jansen (Architekt) (Bild: UKSH)

Das ZIP sichert die ganzheitliche Versorgung von psychisch erkrankten Menschen auf fachlich höchstem Niveau. Die Anzahl der Patientinnen und Patienten in den Kliniken des ZIP steigt: So wurden am Campus Kiel im vergangenen Jahr mehr als 2.300 Erwachsene und 530 Kinder und Jugendliche teil- und vollstationär behandelt. Dazu kommen insgesamt rund 22.000 Fälle in den Ambulanzen.


„Der Neubau ist eine wesentliche Voraussetzung für die Umsetzung zukunftsweisender, integrierter Behandlungskonzepte. Er ist Teil unseres baulichen Masterplans für das ZIP. Wir schaffen hier ein modernes, auf die Belange der Patientinnen und Patienten abgestimmtes Umfeld, das die Therapiemaßnahmen unterstützt und die Gesundung fördert,“ sagte Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Jens Scholz, Vorstandsvorsitzender (CEO) des UKSH. „Dass der Neu- und Umbau bei laufendem Klinikbetrieb so reibungslos gelingt, verdanken wir der guten Planung und Umsetzung aller am Bau Beteiligten und den engagierten Mitarbeitenden des ZIP.“


Während der Neubau entsteht, wird das 120 Jahre alte Bestandsgebäude saniert. Die neuen Gebäudeteile erweitern das unter Denkmalschutz stehende Bauwerk. In den Neubau werden die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie sowie die Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik des Kindes- und Jugendalters einziehen. Fertiggestellt wurde nun der Rohbau des ersten Bauabschnitts, der den Westflügel des historischen Bestandsgebäudes ersetzt. Voraussichtlich Mitte 2026 soll dieser Bauabschnitt bezugsfertig sein. Im Anschluss werden der Ostflügel und eine Halle für Bewegungstherapie neu gebaut.


„Die Leitidee dieses Projekts entstand aus der Überzeugung, Altes zu bewahren und Neues zu wagen. Unser Ziel war es, eine Architektur zu schaffen, die auf die Herausforderungen der modernen Psychiatrie antwortet, zugleich aber Respekt vor dem Bestand zeigt. Der mäanderförmige Entwurf, den wir hier verwirklicht sehen, verbindet Vergangenheit und Zukunft und schafft Orte, die Heilung und Begegnung fördern“, sagte Architekt Kay Thullesen vom Lübecker Architekturbüro tsj-Architekten.


Der neue Gebäudekomplex wird durch eine modulare, flexibel nutzbare Bauweise und kurze Wege viele Vorteile für die Patientinnen und Patienten und die Mitarbeitenden bieten. Die Stationskonzepte sehen vor, dass sich die erforderlichen Therapieräume entweder direkt auf den Stationen befinden oder für alle Patientinnen und Patienten barrierefrei zentral erreichbar sind. Die zukünftige Zimmerbelegung mit maximal zwei Patientinnen oder Patienten entspricht dem Rückzugsbedürfnis psychisch belasteter Menschen. Innerhalb der geschützten Station, die Menschen in einer akuten Krisensituation mit Eigen- und Fremdgefährdung vorbehalten ist, ist eine genderspezifische Behandlungszone für schwer traumatisierte Frauen geplant.


Mit dem Bezug des Neubaus wird das Behandlungsangebot des ZIP um eine deutschlandweit seltene und interdisziplinär geführte Adoleszentenstation mit 20 Betten ergänzt werden. Der Fokus liegt auf der Betreuung von Patientinnen und Patienten im Alter von 16 bis 24 Jahren mit dem Ziel, die sonst üblichen Behandlungsbrüche zwischen der Kinder- und Jugendpsychiatrie und der Erwachsenenpsychiatrie zu vermeiden. Dr. Manuel Tobias Munz, Chefarzt der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik des Kindes- und Jugendalters des ZIP: „Schwere und chronisch verlaufende Erkrankungen wie Psychosen, Essstörungen und die Borderline-Störung treten häufig zum ersten Mal beim Übergang vom Jugend- zum Erwachsenenalter auf. Mit der landesweit ersten Adoleszentenstation ermöglichen wir dann gemeinsam mit den Tageskliniken und Ambulanzen passgenaue Behandlungen, die dem sozialen und emotionalen Entwicklungsstand der Betroffenen gerecht werden.“


Das Bauvorhaben wird mit 60,19 Millionen Euro anteilig gefördert vom Ministerium für Justiz und Gesundheit des Landes Schleswig-Holstein. Die Gesamtkosten für die baulichen Maßnahmen einschließlich der Instandsetzung der Infrastruktur und der Außenanlagen werden sich voraussichtlich auf rund 116 Millionen Euro belaufen.


Visualisierung des Gebäudekomplexes, der am Niemannsweg 147 entsteht: Die neuen Gebäudeteile erweitern das unter Denkmalschutz stehende 120 Jahre alte Bestandsgebäude. In den Neubau werden die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie sowie die Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik des Kindes- und Jugendalters einziehen (Bild: loomn Architekturkommunikation)
Visualisierung des Gebäudekomplexes, der am Niemannsweg 147 entsteht: Die neuen Gebäudeteile erweitern das unter Denkmalschutz stehende 120 Jahre alte Bestandsgebäude. In den Neubau werden die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie sowie die Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik des Kindes- und Jugendalters einziehen (Bild: loomn Architekturkommunikation)

Die Baumaßnahme in Zahlen


Erster Bauabschnitt: Neubau Westflügel und Sanierung Bestandsgebäude


Der Neubau des ersten Bauabschnitts, für den heute das Richtfest gefeiert wurde, wird Raum für 4 Stationen mit 82 Betten bieten. Er hat ein Untergeschoss sowie vier Vollgeschosse. Das denkmalgeschützte Bestandsgebäude, das saniert wird, verfügt über ein Untergeschoss, zwei Vollgeschosse und ein Dachgeschoss. Voraussichtlich Mitte 2026 soll dieser Bauabschnitt mit einer Nutzungsfläche von insgesamt 5.000 m² bezugsfertig sein.


Zweiter Bauabschnitt: Neubau Ostflügel und Halle für Bewegungstherapie


Im Anschluss wird der Ostflügel des Gebäudekomplexes neu gebaut mit einem Untergeschoss und fünf Vollgeschossen. Dort befinden sich dann fünf Stationen mit 106 Betten. Parallel dazu wird eine Halle für Bewegungstherapie gebaut. Dieser Bauabschnitt ist voraussichtlich im Frühjahr 2030 abgeschlossen mit einer Nutzungsfläche von insgesamt 4.500 m².


Der gesamte Gebäudekomplex wird mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet. Der Baufortschritt lässt sich via Webcam verfolgen: Webcams (uksh.de).


Das Zentrum für Integrative Psychiatrie gGmbH


Das ZIP ist ein Tochterunternehmen des UKSH am Campus Kiel und am Campus Lübeck. Das ZIP am Campus Kiel vereint ein teil- und vollstationäres Angebot der Kliniken für Psychiatrie und Psychotherapie, für Psychosomatik und Psychotherapie, für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik des Kindes- und Jugendalters sowie ein klinikübergreifendes ambulantes Behandlungsangebot der Institutsambulanz und des Instituts für Sexualmedizin und Forensische Psychiatrie und Psychotherapie. Von den rund 1.250 Mitarbeitenden des ZIP sind 820 am Campus Kiel tätig.



Quelle: Pressemitteilung Krankenhaus



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