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Herzzentren des UKSH führen neues Herzklappenersatz-System ein

[Mitglieder-Bericht 014/2024 - Kiel/Lübeck, 22. Februar 2024]

 

Funktionsoberärztin Dr. Johanne Frank (l.), Prof. Derk Frank (m.) und Dr. Felix Kreidel haben gemeinsam mit ihrem Team die erste Patientin am Campus Kiel mit dem neuen System versorgt. (Bild: UKSH)
Funktionsoberärztin Dr. Johanne Frank (l.), Prof. Derk Frank (m.) und Dr. Felix Kreidel haben gemeinsam mit ihrem Team die erste Patientin am Campus Kiel mit dem neuen System versorgt. (Bild: UKSH)


Erstmals vollständiger Ersatz der Trikuspidalklappe per Katheterverfahren möglich


Die kardiologischen Kliniken des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH) in Kiel und Lübeck zählen zu den ersten Einrichtungen, die ihre Patientinnen und Patienten mit einem neuartigen Herzklappenersatz-System per Katheter versorgen können. Mit der neu zugelassenen Technologie zum Ersatz der Trikuspidalklappe ist nun auch die letzte der vier Herzklappen ohne große Operation minimalinvasiv in Schlüssellochtechnik therapierbar. Die ersten Patientinnen konnten in der vergangenen Woche nach erfolgreicher Behandlung am Campus Kiel und am Campus Lübeck nach Hause entlassen werden.


„Wir freuen uns sehr über diese Erfolge, die das Therapiespektrum für unsere Patientinnen und Patienten deutlich erweitern“, sagt Prof. Dr. Derk Frank, Direktor der Klinik für Innere Medizin III, Campus Kiel. „Es ist eine tolle Teamleistung der beiden Universitären Herzzentren, dass diese innovative Technik nun in Kiel und Lübeck verfügbar ist“, ergänzt Prof. Dr. Ingo Eitel, Direktor der Medizinischen Klinik II, Campus Lübeck. Die Herzklappe mit einem schonenden Katheterverfahren zu ersetzen, galt lange Zeit als nicht durchführbarer Eingriff. Nach der Zulassung des neuen Verfahrens gehören die kardiologischen Kliniken des UKSH in Kiel und Lübeck zu den ersten zehn Zentren weltweit, die erfolgreich eine Trikuspidalklappe kathetergeführt durch die Leiste ersetzen konnten.


Dr. Felix Kreidel, Bereichsleiter für Strukturelle Herzerkrankungen, der am Campus Kiel die erste Patientin behandelt hatte, sagt: „Die Einführung der innovativen Methode verlangt eine interdisziplinäre Teamleistung mit hoher Expertise von der Identifikation geeigneter Patientinnen und Patienten über die differenzierte Diagnostik bis zum Eingriff selbst. Es ist eine tolle Nachricht, dass dies an beiden Standorten nahezu zeitgleich gelungen ist.“ Am Campus Lübeck hatte PD Dr. Christian Frerker, stellvertretender Klinikdirektor, mit seinem Team die Prozedur durchgeführt. Er sagt: „Die Methode ist technisch anspruchsvoll, aber sie bietet eine sichere und vielversprechende Option für unsere Patientinnen und Patienten mit Herzklappenerkrankungen. Die Patientinnen und Patienten gewinnen nach dem Eingriff in der Regel ein hohes Maß an Lebensqualität zurück.“


Am Campus Lübeck haben PD Dr. Christian Frerker (2.v.l.), Oberarzt PD Dr. Tobias Schmidt (3.v.i.), Funktionsoberarzt Dr. Christoph Marquetand (l.) und Gastarzt Dr. Yen-Bo Su mit ihrem Team die erste Trikuspidalklappe per Katheter eingesetzt. (Bild: UKSH)
Am Campus Lübeck haben PD Dr. Christian Frerker (2.v.l.), Oberarzt PD Dr. Tobias Schmidt (3.v.i.), Funktionsoberarzt Dr. Christoph Marquetand (l.) und Gastarzt Dr. Yen-Bo Su mit ihrem Team die erste Trikuspidalklappe per Katheter eingesetzt. (Bild: UKSH)

Die Trikuspidalklappe ist eine von vier Herzklappen. Insbesondere bei Menschen mit Vorerkrankungen am Herzen können sich hochgradige Undichtigkeiten entwickeln. Die Erkrankung schränkt die Lebensqualität der Betroffenen oft stark ein, häufige Symptome sind Erschöpfung, Wasseransammlungen in Beinen, Bauch und neben der Lunge, Luftnot oder Appetitlosigkeit. An den Universitären Herzzentren in Kiel und Lübeck kann die Erkrankung herzchirurgisch behandelt werden, der offene Eingriff kommt jedoch für Patientinnen und Patienten mit schweren Vorbelastungen oft nicht in Betracht. Alternativ stehen minimalinvasive Clip-Verfahren zur Reparatur der defekten Klappe zur Verfügung. Diese sind jedoch ebenfalls in bestimmten schweren Fällen nicht möglich. Mit dem neuen Verfahren können die Patientinnen und Patienten am UKSH nun durch ein schonendes minimalinvasives Verfahren therapiert werden.


Die Universitären Herzzentren des UKSH in Lübeck und Kiel sind fachübergreifende Einrichtungen der Maximalversorgung. Die Spezialistinnen und Spezialisten treffen sich regelmäßig in fachübergreifenden Konferenzen und arbeiten eng mit angrenzenden Fachdisziplinen zusammen. Ziel der verzahnten interdisziplinären Zusammenarbeit ist es, jeder Patientin und jedem Patienten mit einer kardiovaskulären Erkrankung die beste Diagnostik und Therapie anzubieten.



Für Rückfragen von Journalistinnen und Journalisten steht zur Verfügung:


Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel

Klinik für Innere Medizin III, Prof. Dr. Derk Frank

Tel.: 0431 500-27100, Derk.Frank@uksh.de


Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck

Medizinische Klinik II, Prof. Dr. Ingo Eitel

Tel.: 0451 500-44501, Ingo.Eitel@uksh.de



Quelle: Pressemitteilung Krankenhaus




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