Einführung Medikamentenmanagement-Prozess für nachhaltige Patient:innensicherheit
- kgsh
- 6. Aug.
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[Mitglieder-Bericht 107/2025, Großhansdorf, Mittwoch, 06.08.2025]

Im stationären Bereich greift die LungenClinic Grosshansdorf seit Kurzem auf den geschlossenen Medikationsmanagementprozess zu, um die Sicherheit in der Arzneimittelgabe für Patient:innen nochmals zu erhöhen und eine Entlastung im Klinikalltag zu schaffen. Von der Anordnung bis zur Ausgabe befindet sich die Arzneimittelverordnung in einer sogenannten Closed Loop Medication, bestehend aus mehreren Kontrollschritten im Austausch zwischen der Klinik und der externen antares-apotheke Pharma Service. Mittels Verblisterung kommen die Medikamente individuell vorgepackt am Patient:innenbett an.
„Für die Sicherheit von Arzneimitteltherapien und Patient:innen ist es uns ein großes Anliegen, einen neuen Weg in der Medikamentenversorgung unserer stationären Patient:innen gehen zu können. Mit dem bewährten geschlossenen Medikationsmanagementprozess verfolgen wir einerseits das Ziel, mögliche Fehler bei der Arzneimittelvergabe auszuschließen. Andererseits wollen wir nachhaltiger in unserem klinischen Alltag werden und eine Entlastung für das Pflegepersonal schaffen“, erklärt Susanne Quante, Kaufmännische Geschäftsführerin der LungenClinic die Einführung.
Geschlossener Kreislauf für sichere Arzneimitteltherapie
Bei diesem Verfahren erfolgt die elektronische Verordnung durch den oder die behandelnde Ärzt:in auf Station. Nach Weiterleitung an die antares-apotheke Pharma Service in Hamburg-Jenfeld überprüfen Apotheker:innen dort die Medikation hinsichtlich Wechselwirkungen, Plausibilität, Allergien und Laborergebnissen. Bedarf es keiner Rücksprache mehr und der Prozess ist korrekt abgeschlossen, werden die Arzneimittel patient:innenindividuell verpackt – sie werden durch einen Automaten verblistert. In einer durchsichtigen Verpackung, dem Blister, befinden sich die Medikamente mit Patient:innenname, -nummer, Medikamentenbezeichnung und Einnahmezeitpunkt versehen. Nicht enthalten sind flüssige Medikationen, wie Infusionen, welche in der Klinik nachgereicht werden. Angekommen in der Klinik wird die Apothekenlieferung durch die Pflegefachkräfte auf Station für den gesamten nächsten Tag nochmals kontrolliert und die schlussendliche Verabreichung der Medikation elektronisch erfasst. Die Apotheker:innen der antares-apotheke Pharma Service sind für Nachfragen oder Notfälle stets zu erreichen.
Externe Verblisterung im neuen Versorgungsmodell
Die antares-apotheke Pharma Service ist die erste klinikversorgende Apotheke in Deutschland, die eine patient:innenindividuelle Verblisterung extern für ein Fachkrankenhaus eingeführt hat. Gemeinsam mit der LungenClinic Grosshansdorf entstand ein abgestimmter Prozess, der sich bereits im Alltag bewährt. „Das neue Verfahren bringt uns nicht nur technisch auf den neuesten Stand, sondern ermöglicht es uns als externe Apotheke, durch geprüfte Abläufe und enge Zusammenarbeit mit der Klinik die Arzneimitteltherapiesicherheit spürbar zu verbessern“, sagt Sinah Gaebert, Leiterin der patient:innenindividuellen Verblisterung bei der antares-apotheke Pharma Service.

Im Mittelpunkt arbeitet ein eingespieltes Team aus Pharmazeut:innen und pharmazeutischem Personal, das die patient:innenbezogene Verblisterung eng mit der bestehenden Medikationsprüfung verbindet. Elektronische Prüfmechanismen, das Vier-Augen-Prinzip und zahlreiche Scan-Prozesse sorgen dafür, dass der Bestellprozess im Vergleich zur bisherigen manuellen Zusammenstellung in der Klinik nicht nur sicherer, sondern auch effizienter abläuft. Klinik und Apotheke arbeiten konstruktiv zusammen. Die Ärzt:innen tauschen sich unkompliziert aus – schriftlich klar dokumentiert und bei Bedarf telefonisch. Das gilt sowohl im Alltag als auch im interdisziplinären Projektteam. Gemeinsam erkennen und nutzen sie fortlaufend Optimierungsmöglichkeiten.
Nachhaltigkeit und Effizienz im Blick
Ein weiterer Vorteil zeigt sich in der nachhaltigen Umsetzung: Größere Packungseinheiten und Schüttware direkt in der Apotheke sparen Material und verringern den Müll, der durch herkömmliche Blisterverpackungen entsteht. „Die antares-apotheke Pharma Service sieht diesen Ansatz als Beitrag zur Sicherheit der Arzneimitteltherapie und freut sich, mit diesem Modell auch als externe Apotheke patient:innennah zu arbeiten“, fasst Fachapothekerin Sinah Gaebert zusammen.
Quelle: Pressemitteilung Krankenhaus