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Über 1.000 Lebertransplantationen am UKSH

[Mitglieder-Bericht 057/2023 - Kiel, 13. Dezember 2023]

 

Das Team des Transplantationszentrums mit ihrem Patienten (v.l.): Yvonne Wurdel, Christine Greve, Prof. Braun, Transplantationskoordinatorin Micaela Hippe, Prof. Becker, Patient Helge Harfort, Katrin Bölke, Maximilian Bernhardt und Dr. Thorben Fedders (Bild: UKSH)
Das Team des Transplantationszentrums mit ihrem Patienten (v.l.): Yvonne Wurdel, Christine Greve, Prof. Braun, Transplantationskoordinatorin Micaela Hippe, Prof. Becker, Patient Helge Harfort, Katrin Bölke, Maximilian Bernhardt und Dr. Thorben Fedders (Bild: UKSH)

Am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Kiel, sind seit der ersten Lebertransplantation vor über 35 Jahren mehr als 1.000 Lebern transplantiert worden. Das Lebertransplantationsprogramm gehört damit zu den aktivsten in Deutschland.


Die 1.000 Lebertransplantation erhielt am 27. November 2023 Helge Hartford. Der Kieler hatte 131 Tage auf ein Spenderorgan gewartet. Anfang dieser Woche konnte er geheilt nach Hause entlassen werden. „Ich bin den Operateurinnen und Operateuren und dem gesamten Pflegepersonal sehr dankbar“, sagte er. „Ich hoffe, dass ich noch viele gute Jahre leben darf.“ Am 3. Dezember erhielt Andreas Sprick als 1.001. Patient eine neue Leber. Er hatte mehrere Tumoren in seiner eigenen Leber und hatte 68 Tage auf die Transplantation gewartet. Bevor er Krebs bekam, sei er fast nie krank gewesen, sagt er, und habe sich auch nie mit Organspende beschäftigt. „Nun habe ich einen Organspendeausweis und bitte auch alle, die ich kenne, darüber nachzudenken.“


Zum ersten Mal wurde am UKSH, Campus Kiel, am 19. Juli 1987 eine Leber transplantiert. Der Direktor der Klinik für Allgemeine Chirurgie, Viszeral-, Thorax-, Transplantations- und Kinderchirurgie, Prof. Dr. Thomas Becker, übernahm das Transplantationsprogramm 2012 und führte die Lebertransplantation mit all ihren Facetten der Teil- und Vollorgan-Transplantation erfolgreich weiter. Im Transplantationszentrum der Klinik erhielten im vergangenen Jahr 38 erwachsene Patientinnen und Patienten eine postmortal gespendete Leber. 2023 erfolgten bislang 37 Lebertransplantationen.


„Von herausragender Bedeutung ist die Kenntnis der jeweiligen spezifischen Dringlichkeiten und klinischen Bedürfnisse der zumeist lebensbedrohlich erkrankten Patientinnen und Patienten“, sagt Prof. Dr. Felix Braun, Leiter der Sektion für Klinische Transplantationsmedizin. Einer der häufigsten Gründe für eine erforderliche Lebertransplantation ist Leberkrebs, genauer das fachsprachlich so bezeichnete hepatozelluläre Karzinom in Zirrhose. Die hochkomplexe Behandlung erfolgt fachübergreifend insbesondere mit Unterstützung des Bereichs Hepatologie der Klinik für Innere Medizin I und in enger Zusammenarbeit mit der Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin. Mit zertifizierten Leberkrebszentren an beiden Standorten in Kiel und Lübeck verfügt das UKSH über das gesamte Behandlungsspektrum der universitären Spitzenmedizin zur Behandlung von Leberkrebs, dass von modernster medikamentöser, radiologisch-interventioneller und operativ-robotischer Therapien bis zur Transplantation reicht.


Auch eine gute Vernetzung macht die Stärke des Transplantationsprogramms aus. Im Kompetenznetz Lebertransplantation in Schleswig-Holstein pflegen Expertinnen und Experten des Transplantationszentrums des UKSH sowie der Krankenhäuser und Schwerpunktpraxen des Landes engen Austausch, um die Zusammenarbeit und Abläufe weiter zu optimieren.


Die Befunde und Therapieoptionen jeder Patientin und jedes Patienten werden in der interdisziplinären Transplantationskonferenz vorgestellt und besprochen. Die Vergabe der gespendeten Organe durch Eurotransplant erfolgt dann nach medizinischer Dringlichkeit und Erfolgsaussicht. Am Campus Kiel warteten Patientinnen und Patienten, die eine Lebertransplantation benötigten, zwischen einem Tag und vier Jahren auf ein Organ. „Hervorgehoben werden muss hier insbesondere die permanente Bereitschaft der Transplantationskoordinatorinnen und -koordinatoren, die an jedem Tag rund um die Uhr für Organangebote und Notfälle zur Verfügung stehen“, sagt Prof. Braun.


Neben postmortalen Leberspenden spielt die Lebendspende eine große Rolle. Dabei wird ein Teil der Leber transplantiert. Oftmals spenden bei diesem Verfahren Eltern ihren Kindern einen Teil des linken Leberlappens. Bei der Lebendspende zwischen Erwachsenen wird in der Regel der rechte oder linke Leberlappen übertragen. Für die Spenderin oder den Spender handelt es sich zwar um einen relativ großen Eingriff, gleichzeitig kann sich die gesunde Leber gut regenerieren. Die verbleibende Leber wächst nach der Operation ungefähr auf die Ausgangsgröße wieder an, ebenso wie das verpflanzte Leberteilstück.


Für Rückfragen von Journalistinnen und Journalisten steht zur Verfügung:


Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel

Klinik für Allgemeine Chirurgie, Viszeral-, Thorax-, Transplantations- und Kinderchirurgie,

Prof. Dr. Felix Braun Tel.: 0431 500-33420 Email: felix.braun@uksh.de



Quelle: Pressemitteilung Krankenhaus




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