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Krankenhäuser dämpfen seit vielen Jahren die Ausgabenentwicklung bei den Krankenkassen


[DKG-Meldung - Berlin, Dienstag, 25.06.2024]

 


DKG zur Ausgabenstatistik der GKV


Zu den neuesten Quartalszahlen der Ausgaben der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) erklärt der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft Dr. Gerald Gaß:


„Der GKV-Spitzenverband erweckt mit seiner Meldung über Rekordausgaben für Krankenhäuser den Eindruck, dass die Ausgaben für die Krankenhausversorgung ein besonderes Problem darstellen und sich für die gesetzlichen Krankenkassen zum Kostentreiber entwickelt hätten. Das Gegenteil ist der Fall: Die Statistik der GKV zeigt tatsächlich, dass sich der Anteil der Ausgaben für Krankenhausbehandlungen an den Gesamtausgaben der GKV seit Einführung der Fallpauschalen im Jahr 2004 von ehemals 36 auf 32,4 Prozent reduziert hat. Alleine diese Entwicklung verdeutlicht, wie irreführend der ausschließliche Blick auf absolute Zahlen ist. Dies gilt umso mehr, als dass die Mehrausgaben im stationären Bereich der vergangenen Jahre vor allem Ergebnis der deutlichen Gehaltssteigerungen in der Pflege und anderen Berufsgruppen sind. Diese Zuwächse sind politisch und gesellschaftlich gewollt und dringend notwendig. Damit finanzieren die Krankenhäuser eins zu eins die steigenden Löhne und Gehälter ihrer Beschäftigten. Es ist grob falsch, den aktuellen Anstieg in absoluten Zahlen als Zeichen von Ineffizienz und fehlender Strukturanpassung darzustellen. Ein fairer Blick auf die Finanzsituation in den vergangenen Jahren zeigt, dass die Kliniken mit ihren Behandlungen seit zwei Jahren sogar Verluste erwirtschaftet haben. Einen adäquaten Ausgleich der inflationsbedingten Kostensteigerungen hat es nicht gegeben. Wenn die GKV nun die Ausgabensteigerung im stationären Bereich beklagt, muss sie auch Pflegekräften und dem restlichen Personal im Krankenhaus sagen, dass sie die Lohnsteigerungen ablehnt. Wir brauchen aber diese Fachkräfte, um weiterhin auf dem hohen qualitativen Niveau die GKV-Versicherten versorgen zu können.


Vor diesem Hintergrund ist die langfristig starke Reduktion des Anteils der Krankenhaus-Ausgaben an den Gesamtausgaben der Gesetzlichen Krankenversicherung noch einmal bemerkenswerter. Auch der europäische Vergleich untermauert die Effizienz deutscher Krankenhäuser. Die Kosten des einzelnen Krankenhausfalles aber auch der Anteil der Ausgaben der Krankenkassen für die Krankenhausversorgung sind im europäischen Durchschnitt höher als in Deutschland. Ein Blick in die gesamte Ausgabenstatistik der GKV zeigt aber, wo wir bei Gesundheitsreformen ansetzen müssen: Ein auf Prävention ausgerichtetes Gesundheitssystem kann hier von Grund auf Kosten sparen und vor allem Lebensqualität verbessern, indem es dafür sorgt, dass Krankenhausaufenthalte, Arzneimitteleinnahmen und Arztbesuche jenseits der Vorsorge gar nicht erst nötig werden.


Die Krankenhäuser werden weiter verantwortungsvoll mit den Versichertengeldern umgehen und ihren Teil zu einem guten und kosteneffizienten Gesundheitssystem beitragen. Aber dafür benötigten sie auch politische Unterstützung. Wir können die Effizienz der Versorgung im Krankenhaus weiter steigern. Dafür braucht es jetzt aber konsequente Schritte zum Abbau von Bürokratie, überbordender Regulierung, kleinteiliger Personalvorgaben, ständig steigender unsinniger Strukturvorgaben aber auch ein mehr an Telemedizin, Investitionen in Digitalisierung und eine moderne Infrastruktur sowie die weitgehende Erlaubnis für die Krankenhäuser, Patientinnen und Patienten auch ambulant versorgen zu können. Es gibt viel zu tun, lassen Sie uns das gemeinsam machen, liebe Krankenkassen.“



Quelle: Deutsche Krankenhausgesellschaft e. V.


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